Jobprofil Consultant
Um erfolgreich zu sein, muss ein Unternehmen vielen unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Ein Consultant berät und unterstützt seine Mandanten dabei, wobei er stets den Überblick über die Gesamtstrategie und die Ansprüche jedes einzelnen Unternehmens im Blick behält. Um den unterschiedlichen Teilbereichen der Unternehmensberatung gerecht werden zu können, gibt es verschiedene Arten von einem Consultant. Diese sind:
- Strategie-/Managementberatung: Strategieberater planen das langfristige Vorgehen, um gesteckte Unternehmensziele zu erreichen. Der Consultant überprüft hierzu bestehende Strategien auf Plausibilität und passt sie veränderten Rahmenbedingungen und neuen Unternehmenszielen an. Ferner setzen Unternehmensberater konkrete Massnahmen in den einzelnen Unternehmenssparten, beispielsweise in der Markt- und Produktentwicklung, um.
- IT-Beratung: In der IT-Beratung wird der Consultant relativ kurzfristig in verschiedenen Firmen eingesetzt. Er entwickelt auf das jeweilige Unternehmen zugeschnittene IT-Lösungen, die er dort implementiert und wartet.
- Organisations-/Prozessberatung: Die Organisations- und Prozessberatung beschäftigt sich mit der Effizienzsteigerung unternehmensinterner Abläufe und Strukturen. Dazu analysiert der Consultant unter anderem, welche Prozesse erfolgskritisch sind, und welche Voraussetzungen für den Unternehmenserfolg erfüllt sein müssen.
- Personalberatung: Die Human Resources-Beratung umfasst schliesslich alle Personalangelegenheiten, sei es die Personalführung, die Anpassung der Personalstruktur an den Unternehmensbedarf oder das Recruitment. Ebenso werden vom Consultant Personal-Konzepte sowie Training und Weiterbildung des Personals überprüft.
Alltag im Consulting? - Wohl kaum
Einen festen Arbeitsalltag gibt es in der Beratungsbranche nicht. Dafür wird es auch nicht langweilig. Wer die Abwechslung liebt, sich gern täglich neuen Herausforderungen stellt und Internationalität zu schätzen weiss, ist in der Unternehmensberatung goldrichtig. Während der Woche beim Kunden vor Ort, um gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten; freitags im Büro, um Entscheidungsunterlagen vorzubereiten und nebenbei Workshops, Marktstudien und Interviews – nichts ungewöhnliches im „Alltag“ eines Unternehmensberaters.
Gefragt: Soft Skills
Berater müssen sich ständig auf neue Situationen einstellen, seien es wechselnde Kunden, wechselnde Branchen oder wechselnde Aufgabenstellungen. Flexibilität und Anpassungsbereitschaft sind daher neben einer Affinität für unternehmerische Probleme besonders wichtig. Da Überstunden keine Seltenheit sind und Berater oft unterwegs sind, bleibt ihnen nicht viel Zeit für Privates.
Wer kein Problem damit hat, dem Job Priorität einzuräumen, gerne reist und ein guter Teamplayer mit hoher fachlicher Kompetenz und gesundem Selbstvertrauen ist, kann auf der Karriereleiter als Consultant weit kommen. Da Einsteiger sofort aktiv in Unternehmensabläufen eingebunden sind, ist der Einstieg trotz Begleitung durch einen erfahrenen Mentor ein Sprung ins kalte Wasser. Dafür lernen Neulinge in kurzer Zeit sehr viel – nicht nur im fachlichen, sondern auch im persönlichen Bereich.
Wichtig: Rechtzeitig Praxiserfahrung sammeln
Frühzeitige Branchenerfahrung durch Praktika oder studienbegleitende Tätigkeiten ist daher sehr hilfreich. Ergänzend besteht die Möglichkeit, seine Abschlussarbeit in einer Unternehmensberatung zu schreiben. Damit gewinnt man nicht nur Erfahrungen, die einem im Auswahlverfahren und im Berufsleben zugute kommen, sondern knüpft zugleich erste Kontakte.
Ob als Bachelor, Master oder Promovierter – der Einstieg ins Consulting ist jederzeit möglich. Der Erwerb von Master, MBA oder Promotion wird auch nach erfolgtem Berufseinstieg von vielen Arbeitgebern aktiv gefördert. Dies reicht von der Freistellung für die Zeit des MBA-Studiums beziehungsweise der Promotion über eine leistungsabhängige finanzielle Unterstützung, bis zu einem reibungslosen Wiedereinstieg.
Consulting: Wachsend und herausfordernd
Der Schweizer Consultingmarkt wächst weiter. Laut der ASCO-Beratermarktstudie von 2014 konnten fast zwei Drittel der Unternehmensberater im letzten Jahr ihren Umsatz steigern. Die typischen Consultingfirmen am Schweizer Markt sind Strategie- und Organisationsberatungen. Neben den grossen Beratungsunternehmen, wie Accenture, McKinsey und The Boston Consulting Group, tummeln sich auch viele mittelständische und kleine Beratungsfirmen auf dem Markt. Somit gibt es für Absolventen zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten.
Gute Chancen für Absolventen
Durch das stetige Wachstum sind qualifizierte Absolventen weiterhin sehr gefragt. Fast alle grossen Beratungsfirmen wollen neue Arbeitsstellen schaffen und mehr in die Weiterbildung investieren. Hochschulabsolventen mit Karriereziel Consulting können auch interessante Einstiegsmöglichkeiten bei den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften finden. Gerade bei den Big4 Deloitte, EY, KPMG und PwC sind Neueinstellungen geplant. KPMG konnte den Umsatz um 4,7 Prozent steigern, EY um 0,9 Prozent. Auch PwC und Deloitte verzeichneten einen Umsatzanstieg.
Neue Herausforderungen
Weiterhin stellen die Trends Digitalisierung und Nachhaltigkeit die Beraterfirmen vor neue Herausforderungen. Für IT-Absolventen ist besonders der Einstieg bei Beratungen mit technischem Schwerpunkt interessant. Denn das Wissen von Informatikern ist in allen Bereichen und bei allen Unternehmen gefragt. Im Laufe der Digitalisierung gibt es ständig neue Entwicklungen, auf die Firmen schnell und sicher reagieren müssen. Zudem entstehen immer mehr neue Beratungsdienstleistungen und -berufe.
Das macht einen guten Berater aus
Um in der Consultingbranche einzusteigen, ist in erster Linie ein exzellenter Hochschulabschluss wichtig sowie erste praktische Erfahrungen aus Praktika oder Auslandsaufenthalten. Fremdsprachenkenntnisse sind inzwischen bei den meisten Consultingunternehmen in der Schweiz ein Muss. Pflicht sind vor allem die englische und die französische Sprache. Weitere Sprachkenntnisse sind natürlich ein Bonus. Daneben solltest Du flexibel und belastbar sein. Heutzutage reicht es nicht aus, als Berater nur Fachwissen mit einzubringen. Was für Personalverantwortliche wirklich zählt, ist Persönlichkeit. Denn Consulting ist ein People Business. Gesucht sind von Natur aus kommunikative Typen, die analytisch denken und schwierige Sachverhalte anschaulich erklären können. Einen erfolgreichen Berater zeichnet aus, dass er die Kunden versteht und sich in die Unternehmenskultur hineinversetzen kann und gleichzeitig objektiv bleibt, um bestehende Prozesse kritisch zu hinterfragen. Schliesslich ist seine Aufgabe, neue Lösungen für den Kunden zu finden.
Überzeuge im Motivationsschreiben
Wenn Du Dich bei Consultingfirmen bewerben möchtest, betrachte Deine Bewerbung als Marketing in eigener Sache. Dein Motivationsschreiben sollte selbstverständlich auf das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle zugeschnitten sein. Informiere Dich deshalb unbedingt über die Firma und ihre Unternehmenskultur. Beachte zudem: Die meisten Beraterfirmen erwarten Bewerbungen gut vier bis sechs Monate vor dem gewünschten Eintrittstermin.
Weiterer Autor: Katrin Schnödewind
Staufenbiel Institut