Arbeiten im Bereich Chemische Industrie und Verfahrenstechnik
Chemische Industrie und Verfahrenstechnik – das bedeutet ständige Innovation. Wie kaum eine andere investiert die Branche in Forschung und Entwicklung, um im internationalen Wettbewerb ihre Spitzenposition zu behaupten. In diesem dynamischen Umfeld finden sich nicht nur attraktive Jobs für Absolventen aus dem Bereich Chemische Industrie bzw. Verfahrenstechnik, sondern auch für Absolventen mit betriebswirtschaftlichem oder juristischem Hintergrund.
Vielfältige Einstiegsmöglichkeiten im Bereich Chemische Industrie bzw. Verfahrenstechnik
Das Interesse an gut ausgebildeten Naturwissenschaftern und Ingenieuren ist gross: Chemiker forschen nach neuen Wirkstoffen und Anwendungsverfahren oder setzen ihr Wissen im Management oder bei Behörden ein. Ingenieure konstruieren Apparate für chemische Verfahren. Da es sich in der chemischen Industrie meist um hoch komplexe Produktionsabläufe handelt, kommen dabei bevorzugt Verfahrenstechniker zum Einsatz. Für sie gilt die Maxime: Mobil sein ist alles. Reisen und Kundenkontakt sind die Regel, da Inbetriebnahmen und Wartungen vor Ort zum Arbeitsalltag gehören.
Einsteigen als Wirtschaftswissenschafter
Im produzierenden Gewerbe besetzen sie Schlüsselpositionen wie Beschaffung, Marketing, Vertrieb, Logistik oder Controlling. Daneben bieten sich vielfältige Einstiegsmöglichkeiten in Banken, Unternehmensberatungen oder den zahlreichen überwachenden und qualitätssichernden Institutionen. Wo es um die Finanzierung von Industrieprojekten oder die Einschätzung ökonomischer Risiken geht, werden gerne Absolventen eingestellt, die neben ihrem Abschluss in Betriebswirtschaft auch naturwissenschaftliche Kenntnisse mitbringen – etwa aus einem Wirtschaftschemie-Studium.
Chemische Industrie: Eine vielfältige Branche
Von Aromen und Farbstoffen über Kosmetik und Haushaltspflege bis hin zu Pflanzenschutzmitteln – die Arbeitsfelder im Bereich Chemische Industrie bzw. der Verfahrenstechnik sind so vielfältig wie ihre Erzeugnisse. Die Schweizer Unternehmen haben ein klares Alleinstellungsmerkmal: Sie sind fast ausschliesslich auf den Bereich der Spezialitätenchemie fokussiert und stellen in diesem Segment über 30’000 Produkte her. Zu den grossen Abnehmern ihrer Waren, wie beispielsweise Kunststoffe und Lacke, zählt die Automobilindustrie, weshalb die Umsätze zuletzt stagnierten. Dennoch gehört die Branche Chemische Industrie bzw. Verfahrenstechnik weiterhin zu den stabilsten Pfeilern der Schweizer Wirtschaft.
Fixierung auf den Export
Die Chemische Industrie der Schweiz hat ein klares Alleinstellungsmerkmal: Die Unternehmen sind fast ausschliesslich auf den Bereich der Spezialitätenchemie fokussiert und stellen in diesem Segment über 30’000 Produkte her. Diese Positionierung verschafft ihnen einen gewissen Spielraum bei der Preisgestaltung in einem stark umkämpften Markt. Für eine positive Prognose sorgt auch das Anziehen der Konjunktur in den europäischen Nachbarländern, die allein 67 Prozent der Produkte abnehmen.
Die starke Fixierung auf den Export, auf den etwa 95 Prozent der Produktion entfallen, spiegelt sich auch in den Mitarbeiterzahlen wieder: 2012 arbeiteten branchenweit 65’000 Personen in der Schweiz, rund die Hälfte davon in kleinen und mittleren Betrieben der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie. Hingegen beschäftigten die zehn grössten Unternehmen in der Branche über 320’000 Mitarbeiter im Ausland.
Weitere Autoren: Sonja Graubner und Marcus Simon
Staufenbiel Institut