Arbeiten in der Elektroindustrie
Anforderungen in der Elektroindustrie
In der Elektroindustrie sind besonders sind Ingenieure mit einem Abschluss in Elektrotechnik oder Maschinenbau gefragt. Wer den beruflichen Einstieg in der Forschung und Entwicklung finden möchte, sollte den Abschluss einer Universität oder technischen Hochschule mitbringen. Fachhochschüler werden in den Betrieben bevorzugt im praktischen Tagesgeschäft eingesetzt.
Arbeitsalltag in der Elektroindustrie
Die Arbeitsumgebung ist häufig international geprägt und die Verständigung auf Englisch gehört zur täglichen Arbeit. In solchen multikulturellen Teams wird ein hohes Mass an Offenheit und Sensibilität für andere Kulturen vorausgesetzt. Da Projektarbeit das Geschäft dominiert, bestimmen Abgabetermine den Arbeitsalltag in der Elektroindustrie. Dies erfordert eine zeitliche und räumliche Flexibilität der Mitarbeiter. Beim fachlichen Know-how wird eine gewisse Breite erwartet wie auch eine Vertiefung in einem bestimmten Gebiet.
Persönlichkeit zählt
Neben der passenden Qualifikation achten die Firmen auf die Persönlichkeit, insbesondere auf Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und soziale Kompetenz. Internationale Erfahrungen, Sprachkenntnisse und die Fähigkeit, sich gut zu verkaufen, bringen weitere Pluspunkte. Eine ausgesprochene Lernbereitschaft und unternehmerisches Denken runden das Idealprofil ab.
Anforderungen an Wirtschaftswissenschafter
Die global agierenden Unternehmen verlangen von Absolventen der Wirtschaftswissenschaften internationales Know-how, das über das Beherrschen einer Fremdsprache hinausgeht. Dazu gehört interkulturelles Denken und Handeln. Entsprechende Erfahrungen sollten Bewerber während eines längeren Praktikums oder Studienaufenthalts im Ausland erworben haben. Ebenso legen die Firmen in der Elektroindustrie Wert auf gute bis sehr gute Studienleistungen und ausseruniversitäres Engagement.
Technisches Verständnis gefragt
Denn genauso unerlässlich wie fachliches Wissen ist ausgeprägte soziale Kompetenz. Auch technisches Verständnis wird oft bei Wirtschaftswissenschaftern in der Elektroindustrie vorausgesetzt. Branchennahe Praktika sind eine gute Möglichkeit, sich als Bewerber positiv abzuheben, denn es bringen immer noch zu wenige Kaufleute die Bereitschaft mit, sich mit technischen Fragestellungen zu beschäftigen.
Karrierechancen in der Elektroindustrie
Sie werden insbesondere für käufmännische und administrative Aufgabenbereiche gesucht und können dank flacher Hierarchien in der Branche Elektroindustrie schnell aufsteigen. Die besten Aufstiegschancen bieten sich in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Rechnungswesen, also den traditionellen Funktionen von Wirtschaftswissenschaftern.
Karrierechancen für Techniker
Absolventen mit technischem Schwerpunkt finden Einstiegsmöglichkeiten im Bereich der Kraftwerks- und Netztechnik von Elektrizitätsunternehmen sowie in sämtlichen entwicklungs- und fertigungsnahen Abteilungen von Herstellern elektronischer und elektrotechnischer Produkte. Wer zudem betriebswirtschaftliche Kenntnisse mitbringt, verfügt über ideale Voraussetzungen für einen Einstieg in Produktmanagement oder Vertrieb. Wer als Projekt- oder Abteilungsleiter arbeiten möchte, muss neben dem fachlichen Wissen auch organisatorische und soziale Kompetenz mitbringen. Daneben bietet die Elektroindustrie auch Positionen für Spezialisten, etwa in den Entwicklungs- und Produktionsabteilungen der Unternehmen.
Sehr gute Karrieremöglichkeiten
Viele Unternehmen haben es sich zum Ziel gesetzt, einen Grossteil ihrer Managementpositionen aus den eigenen Reihen zu besetzen. Hochschulabsolventen können bereits nach rund drei Jahren anspruchsvolle Projekte leiten und nach zehn Jahren für eine Abteilung oder ein Profitcenter verantwortlich sein.
Arbeiten in der Elektroindustrie
Die Elektroindustrie setzt sich aus Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft zusammen sowie aus Firmen, die elektronische oder elektrotechnische Geräte und Maschinen produzieren, etwa für die Medizintechnik oder den Automobilbau. Als stark exportorientierte Branche ist die Elektroindustrie von der Konjunkturentwicklung in den europäischen Nachbarländern abhängig. Diese wirkte sich zuletzt negativ auf die Nachfrage nach Automatisierungslösungen, elektronischen Bauteilen und Produkten aus dem Bereich Energietechnik aus.
Schnittstellenfunktion
Von dieser vorübergehenden Marktschwäche abgesehen bieten sich für Berufseinsteiger auf längere Sicht ausgezeichnete Perspektiven, denn der Branche kommt eine Schnittstellenfunktion zu: Innovationen in anderen Gebieten gehen meist mit neuen Entwicklungen in Elektrotechnik und Elektronik einher. Steigende Betriebskosten und Umweltschutz bescheren der Elektroindustrie zudem für die kommenden Jahre eine anhaltende Nachfrage nach neuen, energieeffizienten Produkten.
Einsteigen als Technikabsolvent
In der Elektroindustrie ist Schnittstellenwissen gefragt: Ingenieure, die neben elektrotechnischem und elektronischem Know-how auch IT- Kenntnisse mitbringen, haben gute Chancen, in dieser Branche seinen Berufseinstieg zu finden. Die Branche lebt von ihren regelmässigen Innovationen. Wer in die Elektroindustrie einsteigen will, sollte daher bereit sein, sein technisches Wissen durch lebenslanges Lernen auf dem neuesten Stand zu halten. Das gilt auch für verwandte Sachgebiete.
IT-Wissen gefragt
So sind Elektronik und Elektrotechnik eng mit der Entwicklung in der Informationstechnologie (IT) verbunden. Ob im Chip-Design, in den Sicherheitssystemen von Autos oder bei einem Beatmungsgerät – überall wachsen die beiden Disziplinen zusammen. Die meisten Unternehmen der Elektroindustrie legen deshalb grossen Wert darauf, dass sich Elektroingenieure auch in der IT auskennen.
Einsteigen als Wirtschaftswissenschafter
Reine Wirtschaftswissenschafter werden insbesondere für administrative Tätigkeiten gesucht. Bei Schnittstellenfunktionen wie Einkauf und Vertrieb oder Controlling stehen sie in Konkurrenz mit Wirtschaftsingenieuren, die von Haus aus kaufmännisches Denken und technisches Knowhow mitbringen. Dennoch sind die Einstiegschancen vielfältig: Jobs bieten sich nicht nur in Konzernen, sondern auch in mittelständischen Elektrotechnikunternehmen und im Dienstleistungsgewerbe. Da fast alle Firmen weltweit operieren, ist die internationale Orientierung von Einsteigern zudem unerlässlich.
Weitere Autoren: Sonja Graubner und Peter Ilg
Staufenbiel Institut